Antrittsvorlesung von Markus Maurer an der Universität Zürich
Zu wenig Theorie: Der beruflichen Grundbildung droht ein Imageschaden
Markus Maurer (Professor für Berufspädagogik an der PH Zürich) hat an dieser Stelle kritische Thesen zum «Auftrag der Berufsfachschule» formuliert. Seine Beobachtungen bilden nun auch den Gegenstand seiner Antrittsvorlesung (Privatdozentur) an der Universität Zürich vom 27. Mai 2025. Er formuliert darin den Befund einer «funktionalen Verengung» des berufsschulischen Unterrichts auf betriebliche Verwertbarkeit (im Sinne der Handlungskompetenzorientierung) – und einer schleichenden Erosion des (breiter gemeinten) gesetzlichen Auftrags der Berufsfachschulen, «theoretische Grundlagen der Berufsausübung» zu vermitteln. Markus Maurer befürchtet einen Imageschaden für die berufliche Grundbildung, wenn Theorievermittlung in der beruflichen Grundbildung zunehmend oder gar vollständig an die Berufsmaturität delegiert werde. Die zentrale Frage laute: Wie sehen Qualifikationsverfahren aus, die glaubwürdig Handlungskompetenzen prüfen und gleichzeitig dazu beitragen, dass Lernende am Ende ihrer Grundbildung über zentrale «theoretische Grundlagen der Berufsausübung» verfügen?