Working Paper (242) des Swiss Leading House VPET-ECON
Mindestlöhne stärken die Bereitschaft der Firmen, in Weiterbildung zu investieren
Mehrere Schweizer Kantone haben in der jüngeren Vergangenheit hohe und stark verbindliche Mindestlöhne eingeführt. Das hat sich positiv auf die berufliche Weiterbildung ausgewirkt, so eine Studie von Katarina Zigova und Thomas Zwick. Die Unternehmen hätten stärker in formale Weiterbildungen während der Arbeitszeit investiert. Diese Wirkung sei «erheblich», am stärksten bei Niedriglohnbezügern unterhalb und einige Prozentpunkte oberhalb des neuen Mindestlohnniveaus. Offenbar zögen es die Arbeitgeber vor, die Produktivität ihrer Arbeitskräfte nach der Einführung von stark einschneidenden Mindestlöhnen zu erhöhen, statt Kosten für die Einstellung besser qualifizierter Arbeitskräfte auf sich zu nehmen. Dieses Ergebnis stehe im Gegensatz zu den meisten bisherigen theoretischen und empirischen Arbeiten, die auf der Grundlage der Standard-Humankapitaltheorie argumentieren, dass Mindestlöhne die Weiterbildung am Arbeitsplatz verringern oder bestenfalls keine Auswirkungen haben. Die Forschenden zeigen zudem, dass Mindestlöhne keine negativen Auswirkungen auf die Ausbildungsbereitschaft der Betriebe haben.
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