Discrete-Choice-Experiment der Universität Bern
Der Lohn darf sinken, wenn dies das Automatisierungsrisiko reduziert
Es ist beunruhigend, in einem Beruf zu arbeiten, der automatisiert werden könnte. Viele Menschen sind darum bereit, weniger Lohn zu erhalten, wenn dafür das Automatisierungsrisiko geringer ist. Dies zeigt eine Studie von Maria A. Cattaneo (SKBF), Christian Gschwendt und Stefan C. Wolter (beide Universität Bern). Die Studie quantifiziert diesen Wert auf Basis eines Discrete-Choice-Experiments mit fast 6’000 Teilnehmenden; demzufolge sind die Befragten bereit, eine Gehaltskürzung in Höhe von fast 20 Prozent des mittleren Jahresbruttolohns in Kauf zu nehmen, um in einem Beruf zu arbeiten, der ein um 10 Prozentpunkte geringeres Automatisierungsrisiko aufweist. Die Aussage bezieht sich auf Jobs mit einem Automatisierungsrisiko von 30 bis 60 Prozent, wobei gemäss einschlägiger Schätzungen die grosse Mehrheit der Schweizer Jobs in dieser Spanne anzusiedeln sind. Männer, jüngere Menschen, Personen mit höherem Bildungsniveau und Personen mit höherer Risikotoleranz zeigen eine geringere Zahlungsbereitschaft.
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