Berufsbildung in Forschung und Praxis

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Projekt «XReate» der GBS St.Gallen

Lernen und lehren im Metaverse

Mike Gadient

Das Projekt «XReate» eröffnet neue Dimensionen für den Schulunterricht, indem es eine Lernumgebung im «Metaverse» schafft – dem Raum, der durch das Zusammenwirken virtueller, erweiterter und physischer Realität entsteht. Ein Beispiel: Mit einer VR-Brille können die Lernenden künftig in einem virtuellen Klassenzimmer weltweit Platz nehmen und gemeinsam lernen. Das von Movetia finanziell unterstützte und vom GBS St.Gallen geleitete Projekt mit vier internationalen Partnern konzentriert sich einerseits auf die technischen Anforderungen, andererseits werden die Grundlagen für das Lehren und Lernen im Metaverse erarbeitet.

Discrete-Choice-Experiment der Universität Bern

Ein Studienabbruch kann zu einem deutlich geringeren Lohn führen

Ein Studienabbruch kann die berufliche Karriere belasten. Dies zeigt ein Discrete-Choice-Experiment der Universität Bern (Andrea Diem, Christian Gschwendt, Stefan C. Wolter) mit einer repräsentativen Stichprobe von über 2’500 Personalverantwortlichen. Ein Studienabbruch mit einem Studienfach, das in engem Zusammenhang mit einer ausgeschriebenen Stelle steht, führe zu ähnlichen Arbeitsmarktergebnissen, wie wenn jemand überhaupt nicht studiert hätte. Ohne einen direkten Bezug zu einem Arbeitsplatz führe ein Studienabbruch gar zu einem deutlich geringeren Lebenseinkommen. Darüber hinaus bevorzugten Personalverantwortliche eindeutig Bewerbernde, die die Jahre ohne Studium auf andere Weise für die Akkumulation von Humankapital genutzt haben (z.B. Praktikum).

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Forschungsprojekt der Universität Zürich

Entlastende Effekte, aber auch Verluste beim Einsatz von VR in der Berufsbildung

Der Einsatz von VR erleichtert das wiederholte Üben und den Erwerb von deklarativen Wissensaspekten der beruflichen Kompetenz. Er kann aber nicht die Variabilität und das haptische Empfinden vermitteln, die ebenfalls für die Entwicklung der beruflichen Kompetenz notwendig sind. Das ist ein Ergebnis eines Forschungsprojekts der Universität Zürich in Kooperation mit der Pädagogischen Hochschule Zürich und der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (Katrin Kraus, Martin Berger, Thomas Keller, Elke Brucker-Kley). Es zeigt zudem, dass die Lernenden mit VR zwar von einem Raum mit grösserer Autonomie und geringerem emotionalen Druck profitieren, wenn sie VR-Headsets benutzen. Dafür aber haben sie weniger persönliche Interaktionen, die ihr Lernen unterstützen könnten. Die Ausbildenden werden von einem gewissen Druck befreit, wenn die Auszubildenden in ihrem eigenen, mit VR-Technologie geschaffenen Lernraum lernen; diese aber fühlen sich gleichzeitig auch ausgeschlossen.

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Studie im Rahmen des Leading House VPET-ECON

Viele überschätzen den Lohn von Personen mit Studienabschluss

Mehr als Hälfte der Bevölkerung, insbesondere jüngere Leute, überschätzen den Lohn aus einer akademischen gegenüber einer beruflichen Bildung. Dies zeigt eine Analyse von Maria A. Cattaneo (SKBF) im Rahmen des Leading House VPET-ECON. Sie zeigt insgesamt eine breite Streuung in den erwarteten Löhnen für die beiden Bildungsprofile und grosse Unterschiede in den Lohnvorstellungen nach Geschlecht, Alter, sozioökonomischem Status, Wohnregion und Migrationshintergrund. So überschätzt, wer einen Beruf gelernt hat, die Löhne von Hochschulabsolvierenden eher als Personen mit einem akademischen Hintergrund. Umgekehrt überschätzen Leute mit Studium eher die Gehälter von Personen mit beruflichem Bildungsabschluss. Frauen wiederum schätzen im Allgemeinen die Löhne für berufliche und akademische Bildung niedriger, als sie tatsächlich sind. (Quelle: SKBF)

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Studie an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne (EPFL)

Könnte ChatGPT ein Ingenieurdiplom erhalten?

Wie gut besteht generative künstliche Intelligenz wie ChatGPT in Prüfungen? Diese Frage untersuchte ein Team der EPFL unter der Leitung von Antoine Bosselut. Sie legte den GenKI-Varianten GPT 3.5 und GPT 4 Prüfungsfragen aus 50 Kursen vor, die ein breites Spektrum an MINT-Disziplinen abdecken, darunter Informatik, Mathematik, Biologie, Chemie, Physik und Materialwissenschaften. Ergebnis: GPT 4 beantwortete im Schnitt 65,8 Prozent der Fragen richtig, wenn im Stile eines KI-Laien formuliert waren. Mit einer besseren Prompting-Strategie kam die Maschine sogar auf 85,1%. Die Ergebnisse sprächen für eine Überarbeitung des Bewertungsdesigns auf Studiengangsebene in der Hochschulbildung, so die Forscherinnen und Forscher.

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«Berufsbildung 2040 – Perspektiven und Visionen»: Die Sicht von Travail.Suisse

Vier Ansätze zur Steigerung der Attraktivität der Berufsbildung

Gabriel Fischer

Die Berufsbildung verliert gegenüber der Allgemeinbildung an Terrain. Aber diese Entwicklung hat Gründe und kann mit geeigneten Massnahmen gestoppt werden. So ist die direkte Konkurrenzierung der Abschlüsse der Höheren Berufsbildung durch Weiterbildungsnagebote (CAS, DAS, MAS) der Hochschulen zu stoppen. Auch auf Ebene der beruflichen Grundbildung gibt es einfache Massnahmen zur Steigerung der Attraktivität; dazu gehören die Erhöhung der Ferienzeit von Lernenden, eine bessere Ausbildung der betrieblichen Bildungsverantwortlichen oder verbesserte Austausch- und Mobilitätsmöglichkeiten.

EHB-Auswertung zur Mobilität von Lernenden in der dualen beruflichen Grundbildung

Sprachgrenzen schränken die Lehrstellenauswahl ein

Andreas Kuhn & Jürg Schweri

Die Sprachgrenzen innerhalb der Schweiz schränken die Mobilität von jugendlichen Lernenden in der dualen beruflichen Grundbildung ein. Eine Datenauswertung der EHB zeigt, dass die prognostizierte Häufigkeit, dass Jugendliche zwischen zwei Gemeinden pendeln, im Durchschnitt um rund 75% tiefer ist, wenn sie dabei eine Sprachgrenze überqueren müssen. Dieser negative Effekt hat ungefähr dieselbe Grössenordnung wie wenn der Pendelweg eines Jugendlichen um rund 50% erhöht würde.

Evaluation der Pädagogischen Hochschule St.Gallen

Die Förderung transversaler Kompetenzen ist eine Aufgabe der ganzen Schule

Stephanie Appius & Amanda Nägeli

Transversale Kompetenzen wie kritisches Denken, Kreativität, Kommunikation und Kollaboration werden angesichts globaler Entwicklungen und technologischer Fortschritte immer wichtiger. Besonders auf der Sekundarstufe II gewinnt deren Förderung an Bedeutung. Am Beispiel von Evaluationsdaten einer Berufsfachschule wird im vorliegenden Beitrag zum einen dargelegt, wo die Schulen hinsichtlich der Förderung transversaler Kompetenzen bei Lernenden stehen. Zum anderen lässt der Datensatz eine Annäherung zu, wie Strukturen und Rahmenbedingungen an Schulen geschaffen werden können, um einen Unterrichts- und Schulentwicklungsprozess zu unterstützen und die Idee der transversalen Kompetenzen im Unterricht umzusetzen.

Digitale Teilhabe von Menschen mit Behinderungen in der beruflichen Bildung

Digitale Teilhabe: Keine Selbstverständlichkeit

Gabriela Antener & Julia Bannwart Garibovic

Digitale Technologien eröffnen Menschen mit Behinderungen neue Teilhabemöglichkeiten. Sie bergen jedoch auch Ausschlussrisiken, etwa durch fehlende Barrierefreiheit. Dies betrifft auch die berufliche Bildung. Ein Forschungsprojekt zeigt, dass die Bildungsorganisationen immer noch zu wenig tun für die Inklusion von Lernenden mit Behinderungen. Der Hauptgrund: Mangelndes Bewusstsein zu Teilhabeschwierigkeiten und fehlende Strategien zu deren Beseitigung. Häufig mangelt es zudem an Mitteln und Instrumenten zur Umsetzung, aber auch an klaren Verantwortlichkeiten und Weisungen.

Dieter Euler

Reformen in der Berufsbildung – unnötig oder unverzichtbar?

Dieter Euler

Bildungsreformen werden zunehmend in Frage gestellt. Viele betonen die Überforderungen, die mit ihnen verbunden sind, andere glauben «linke Bürokraten» am Werk, dritte erkennen eine vorauseilende Anpassung an pädagogische Moden. Aber so kritisch manche Reformen zu sehen sind, so klar ist auch, dass sich die Berufsbildung wandeln muss – auf Ebene der Qualifikationsprofile, aber auch auf Ebene der Methoden und der Didaktik. Der vorliegende Text legt in fünf Thesen dar, welche Bedingungen gute Reformprojekte erfüllen müssen.

«Berufsbildung 2040 – Perspektiven und Visionen»: Zwei Experten im Gespräch

Handlungskompetenzorientiertes Prüfen im Qualifikationsverfahren – eine unerreichbare Vorgabe?

Daniel Schmuki & Jürg Schweri

Zwei erfahrene Experten diskutieren über aktuelle Herausforderungen beim Prüfen in der Berufsbildung. Dabei rät der Didaktiker Daniel Schmuki von der Abschaffung von schriftlichen Prüfungen eher ab; stattdessen sollten sie kompetenzorientierter ausgestaltet werden. Zudem empfiehlt er, Lern- und Leistungsphasen viel konsequenter zu trennen. Bildungsökonom Jürg Schweri stellt seinerseits die Verpflichtung von überbetrieblichen Kursen zur Erteilung von Noten in Frage. ÜK sollten primär dem Lernen gewidmet sein.

Studie an der Pädagogischen Hochschule Nordwestschweiz

Wie Eltern und Lehrer ihre Kinder für ihre Bildung motivieren können

Welche Faktoren machen bereits im fünften Schuljahr die Prognose plausibel, dass Jugendliche vorzeitig den Lehrvertrag auflösen oder im Qualifikationsverfahren scheitern? Diese Frage steht im Zentrum einer Untersuchung von Jan Hofmann, Markus P. Neuenschwander und Lukas Ramseier (alle FHNW). Fazit der Untersuchung: Der Erziehungsstil der Eltern und der Wert der Bildung im 5. Schuljahr ist von höchster Bedeutung, denn beides motiviert die Kinder, sich anzustrengen und die Ausbildung abzuschliessen. Förderlich ist Erziehung dann, wenn sie «responsiv» ist: Dann verbringen Eltern Zeit mit ihren Kindern, bieten ihnen Freiräume, das zu sagen, was ihnen wichtig ist und loben sie, wenn sie etwas gut gemacht haben.

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Warum berufsfeldorientierte Mittelschulen nur wenig politische Aufmerksamkeit erhalten

Im Schatten der «Königswege» Berufsbildung und Gymnasium

‚Fachmittelschulen und berufsbildende Mittelschulen haben eine hohe Übergangsrate in die Hochschulen; zudem sind sie geeignet, junge Frauen in männertypische Studiengänge zu bringen und leistungsstarke Jugendliche mit Migrationshintergrund anzuziehen. Trotzdem erhalten diese «berufsfeldorientierten Mittelschulen» nur wenig politische Aufmerksamkeit. Die Gründe dafür sind Gegenstand einer Studie von Raffaella Esposito, die im Rahmen des SNF-Projektes GovTrans (Governance von Transitionen) an der PH FHNW entstanden ist. Esposito zeichnet nach, wie die Akteure im Rahmen der Governance der Sekundarstufe II kontinuierlich ein Konzept und eine Wertzuschreibung für das, was sie als Königsweg zur Hochschulbildung ansehen, stabilisieren und reproduzieren (etwa über kognitive Formate wie statistische Indikatoren, Grafiken, bildungspolitische Absichtserklärungen, Websites usw.), – und gleichzeitig berufsfeldorientiere Mittelschulen als unauffällige zusätzliche Bildungswege positionieren.

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Untersuchungen der EHB zur digitalen Transformation in der Sekundarstufe II

Wie digital ist der Unterricht – und welche Lehrerprofile zeigen sich?

Wie gut kommt «Die digitale Transformation in der Sekundarstufe II» voran? Diese Frage steht im Zentrum des gleichnamigen Forschungsprojekts der EHB und der Universität Zürich. Es untersucht Entwicklungsstand und Schlüsselfaktoren dieses Prozesses. Jüngst sind zwei Beiträge dazu erschienen. Eine Studie bestätigt, dass die Technologieintegration im allgemeinen in allen Schultypen hoch ist. Zudem belegt sie, dass unter den schulbezogenen Faktoren die Zielklarheit der Digitalisierung ein signifikanter Prädiktor für lernfördernde  Unterrichtsaktivitäten und für alle drei in der Studie berücksichtigten persönlichen Faktoren der Lehrpersonen ist: positive Überzeugungen, digitale Fähigkeiten und technologisch-pädagogische Fähigkeiten. Eine zweite Untersuchung arbeitet drei Profile heraus, wie Lehrpersonen digitale Medien nutzen. Die Studie zeigt, dass die meisten Lehrpersonen digitale Technologien hauptsächlich zur Förderung passiver und aktiver Lernaktivitäten einsetzen und nur eine Minderheit digitale Medien auch zur Förderung konstruktivistischer Aktivitäten nutzt.

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«Berufsbildung 2040 – Perspektiven und Visionen»: Eine gesellschaftspolitische Sicht

Weshalb das unterschiedliche Interesse an der Berufsbildung?

Regula Julia Leemann

Der Rückgang des Anteils an Jugendlichen, die eine berufliche Grundbildung wählen, wird häufig als Problem wahrgenommen. Um es aber wirklich zu verstehen, sind ein nüchterner Blick auf die Gründe des Schwundes nötig und eine sachliche Darstellung der davon tangierten Interessen, wie es der vorliegende Beitrag versucht. Er macht auch Vorschläge zur Stärkung der Berufslehre. Man sollte sie, so die These, besser als bisher mit den Stärken des allgemeinbildenden und schulischen Weges verbinden.

Studie von Fabio Briante und Antje Barabasch (EHB)

Unternehmen sollten dem Autonomiebedürfnis der Lernenden Rechnung tragen

Die Befriedigung der psychologischen Grundbedürfnisse der Menschen nach Verbundenheit, Kompetenz und Autonomie spielt auch in der beruflichen Grundbildung eine wichtige Rolle. Dies bestätigt eine empirische, qualitativ explorative Fallstudie der EHB am Beispiel der Schweizerischen Post. Sie zeigt, dass die Befriedigung des Autonomiebedürfnisses besonders förderlich ist für die gesunde und erfolgreiche Entwicklung junger Erwachsener während ihrer Lehrzeit. Die Schweizerische Post erreicht dies, a) indem sie den Lernenden Erfahrungen von Initiative und Verantwortung ermöglicht; b) ihnen sinnvolle Wahlmöglichkeiten eröffnet und die Möglichkeit gibt, an der Gestaltung der Lernaktivitäten mitzuwirken; c) den Lernenden die Möglichkeit zur Mitsprache gibt.

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ABU-Unterricht für Erwachsene

Ein erster Schritt in die berufliche Grundbildung

Alexandre Etienne & Rebecca Januth

In der Schweiz besitzen 14 Prozent der Erwerbstätigen keinen nachobligatorischen Abschluss – auch wenn sie vielleicht über hohe berufliche Qualifikationen verfügen. Die Berufsfachschule Soziales-Gesundheit (ESSG) in Posieux bietet Personen ohne einen solchen Abschluss Kurse in Allgemeinbildung an; sie bilden einen ersten Schritt auf dem Weg zum Fähigkeitszeugnis oder einem Attest. Seit einem Jahr gibt es diese Kurse auch in deutscher Sprache.

Resilienzförderprogramm für FaGe- und MPA-Lernende im Universitätsspital Zürich (USZ)

Wie Jugendliche mit emotionalen Belastungen umzugehen lernen

Franziska Tschirky Feratovic & Michaela Key

Im Alter von 15 oder 16 schwerkranke Menschen begleiten, das ist nicht einfach. Die Ausbildung zur Fachfrau Gesundheit (FaGe) oder zum Medizinischen Praxisassistenten (MPA) fordert hohe emotionale und psychische Stärke. Umso wichtiger ist es, Schutzfaktoren zu mobilisieren, die starke Belastungen abfedern. Hier setzt das Resilienzförderprogramm für junge Lernende im Universitätsspital Zürich an. Es ist vor wenigen Monaten mit dem Enterprize 2024 ausgezeichnet worden.

Studie von Anna Keller und Patric Raemy

Rollenkonflikte von Lehrpersonen an Berufsfachschulen

Mit der Digitalisierung gerät die traditionelle Rolle des Lehrenden (Wissensvermittlerin und Schiedsrichter) in die Krise. Andere Rollen rücken in den Vordergrund, z.B. die Unterstützung der Lernenden beim selbstgesteuerten Lernen, wie Begriffe wie Coach, Mentorin oder Lernbegleiter zeigen. Diese sind jedoch in der Praxis schwer umzusetzen, wie eine Studie von Anna Keller und Patric Raemy (Universität Zürich bzw. Fribourg) deutlich macht. Sie untersuchten, wie zehn Lehrpersonen ihr Rollenverständnis und -handeln beschreiben und welche Erfahrungen sie damit machen. Es zeigt sich, dass die Vorstellungen der Lehrkräfte von gutem Lernen und Lehren entscheidend für die Ausgestaltung und Umsetzung der Coaching-Rollen sind. Allerdings machen Lehrkräfte häufig die Erfahrung, dass Lernende traditionelle Lehr- und Rollenverständnisse bevorzugen.

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Studie von Prof. Dr. Franz Eberle im Auftrag der Schweizerischen Maturitätskommission

Studienerfolg und Studienabbruch an Hochschulen

Nur rund 60% der Berufsmaturandinnen und -maturanden nehmen ein Studium an einer Fachhochschule auf. Einige wenige gehen zudem an eine Pädagogische Hochschule (Aufnahmeprüfung) oder an eine Höhere Fachschule. Die anderen rund 35% sind ein noch nicht ausgeschöpftes Potenzial an hochqualifizierten Fachkräften. Dies ist eine von viele Feststellungen der Untersuchung «Studienerfolg und Studienabbruch an Hochschulen» von Franz Eberle. Sie kommt insgesamt zum Ergebnis, dass die Übergänge zu den Hochschulen gut funktionieren. Dennoch nennt sie eine Reihe von Aufgaben, so die Stärkung der Passerelle in Richtung Universitäten oder die grossen kantonalen Unterschiede bei den Maturitätsquoten.

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Szenarien für das Bildungssystem 2024–2033

So wächst die Berufsbildung in den nächsten Jahren

Jacques Babel & Julie Mancini

Die Zahl der Lernenden in der beruflichen Grundbildung dürfte in den nächsten Jahren stark steigen. Dies geht aus den neusten, am 25. Oktober veröffentlichten Szenarien des Bundesamtes für Statistik (BFS) hervor. Zwischen 2024 und 2033 dürften die Eintritte in die berufliche Grundbildung EFZ um 10 Prozent zunehmen (EBA 19%); die allgemeinbildenden Mittelschulen dürften, dank des Attraktivitätsverlustes der beruflichen Grundbildung, gar um 18 Prozent wachsen. Diese Dynamik bringt grosse Herausforderungen mit sich, was die Abstimmung zwischen dem Angebot an Berufsbildungsplätzen und der steigenden Nachfrage anbelangt. Der grösste Anstieg wird im Bereich der Informationstechnologien zu verzeichnen sein (32%).