Die Berufsbildungsreformen «Verkauf 2022+» und «Kaufleute 2023» erfordern einen Paradigmenwechsel von traditionellen Schulfächern zu interdisziplinären Handlungskompetenzbereichen. Das Kaufmännische Bildungszentrum Zug entwickelte eine Umsetzungsstrategie basierend auf geteilter Führung und partizipativer Schulentwicklung. In Kooperation mit der Pädagogischen Hochschule Zürich wurde ein partizipativer Evaluationsansatz implementiert, der externe Expertise mit interner Qualitätsentwicklung verknüpft. Erste Ergebnisse längsschnittlich angelegter Befragungen von Lernenden und Lehrenden nach dem ersten Lehrjahr zeigen überwiegend positive Resultate, insbesondere beim Teamteaching und selbstorganisierten Lernen. Entwicklungspotenzial besteht bei der Lernortkooperation und der partizipativen Unterrichtsgestaltung. Die Evaluationsergebnisse werden systematisch durch Arbeitsgruppen nachbearbeitet und in konkrete Qualitätsentwicklungsmassnahmen überführt. Dieser evidenzbasierte Ansatz veranschaulicht die erfolgreiche Verknüpfung von wissenschaftlicher Begleitung und praxisorientierter Reformumsetzung in der beruflichen Bildung.