Weitgehend unbemerkt von der Bildungswissenschaft und -politik absolvieren Lernende ihre berufliche Grundbildung und die Berufsmaturität zunehmend an kostenpflichtigen berufsbildenden Privatschulen. Diese stehen nicht nur in Kontrast zu gängigen Vorstellungen des Schweizer Berufsbildungssystems mit seiner betrieblichen Prägung. Auch scheinen die Schulen – mit Ausnahme der Fachklassen für Gestaltung – insofern Selektionslogiken des Berufsbildungssystems zu umgehen, als dass der Zugang weder über notenbasierte Aufnahmekriterien noch Bewerbungsverfahren geregelt ist. Entscheidend ist einzig, ob das Schulgeld bezahlt werden kann. Basierend auf einer stiftungsfinanzierten qualitativen Studie zeigt der vorliegende Beitrag, welche Lernenden dies vor welchem Hintergrund vermögen.