Berufsbildung in Forschung und Praxis
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Interface Politikstudien Forschung Beratung zur Förderung der Grundkompetenzen

Zwischen Verwaltungslogik und Zielgruppenorientierung

Ruth Feller & Charlotte Schwegler

In der Schweiz verfügt laut SVEB (Schweizerischer Verband für Weiterbildung) rund eine halbe Million erwerbsfähige Personen nicht über ausreichende Grundkompetenzen wie Lesen, Schreiben, Sprechen, Rechnen oder die Nutzung von Basis-Computeranwendungen. Private und öffentliche Einrichtungen setzen sich seit vielen Jahren dafür ein, diese Zahl zu senken – allerdings mit mässigem Erfolg. Die Heterogenität der Zielgruppe, Schamgefühle bei den Betroffenen, eine mangelnde Ausrichtung der Angebote an den tatsächlichen Bedürfnissen machen die Aufgabe schwierig. Eine Studie von Interface Politikstudien Forschung Beratung aus dem Jahr 2023 arbeitet diese Faktoren im Detail auf und macht Vorschläge. So sei eine klare Festlegung der Zuständigkeiten zwischen den verschiedenen Verwaltungsstellen zentral, damit die (interinstitutionelle) Zusammenarbeit effektiver wird. © Egelmair Photography

Studie des Swiss Leading House VPET-ECON

Einwanderung von Arbeitskräften schafft auch für Schweizer zusätzliche Arbeitskräfte

Der Effekt ist erstaunlich: Die Zuwanderung von Arbeitskräften nach der Öffnung des Schweizer Arbeitsmarktes für Arbeitskräfte aus der EU 2002 hat zu einem Anstieg der Beschäftigung einheimischer Arbeitskräfte mit mittleren und hochspezifischen beruflichen Qualifikationen geführt. Dies zeigt eine Untersuchung des Swiss Leading House VPET-ECON. Das Ergebnis könnte darauf zurückzuführen sein, so der Autor und die Autorin der Studie (Damiano Pregaldini und Uschi Backes-Gellner), dass die zugewanderten Arbeitskräfte bestehende Qualifikationslücken verringern, die Qualität der Übereinstimmung zwischen Arbeitsplatz und Arbeitnehmer in der Schweiz verbessern und die Kapazitätsbeschränkungen der Unternehmen abbauen. Dies habe es den Unternehmen in den Grenzregionen ermöglicht, neue Arbeitsplätze zu schaffen und damit mehr Beschäftigungsmöglichkeiten für mittelqualifizierte Arbeitskräfte mit hochspezialisierten Qualifikationen zu bieten.

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Lehrvertragsauflösung in der zweijährigen beruflichen Grundbildung

Ein Problem geringer Passung?

Barbara Duc, Isabelle Bosset, Claudia Hofmann & Nadia Lamamra

Bei einer Lehrvertragsauflösung (LVA) kommt es zu einer vorzeitigen Beendigung eines Lehrverhältnisses im gegenseitigen Einvernehmen oder auf Wunsch einer Vertragspartei. Der vorliegende Beitrag beleuchtet die LVA in der zweijährigen beruflichen Grundbildung mit eidgenössischem Berufsattest (EBA) und geht der Frage nach, wie es um die Passung zwischen Angebot und Zielgruppe steht. Die beiden häufigsten Gründen für eine Lehrvertragsauflösung sind gesundheitliche Probleme und eine wenig optimale Berufswahl (Notlösung).

Wirkungsanalyse PiBS durch econcept AG

Was der «Praxisintegrierte Bachelorstudiengang» gegen den Fachkräftemangel im MINT-Bereich ausrichtet

Flavia Amann, Marco Lügstenmann & Nicole Kaiser

Mit dem Praxisintegrierten Bachelorstudiengang (PiBS) lässt der Bund seit 2015 Gymnasiastinnen und Gymnasiasten ohne vorgängiges Praktikumsjahr zu einem Fachhochschulstudium im MINT-Bereich zu. Es handelt sich um ein Pilotprojekt im Rahmen der Fachkräfteinitiative 2014. Die Wirkungsanalyse von PiBS untersuchte 2023, wie es um Angebot und Nachfrage des neuen Studienmodells steht und welche Wirkungen bei PiBS-Absolvierenden und Unternehmen sowie auf systemischer Ebene resultierten. Sie zeigt, dass zum einen der Beitrag von PiBS zur Minderung des Fachkräftemangels im MINT-Bereich differenziert betrachtet werden muss. Zum anderen sind die befürchteten negativen Auswirkungen von PiBS auf die Bildungssystematik nicht eingetreten.

Studie der EHB im Rahmen eines Nationalfondsprojekts

Abwechslungsreiche Aufgaben im Lehrbetrieb machen Lernende erfolgreicher

Jürg Schweri & Pontus af Burén

Jugendliche und ihre Eltern müssen sich bei der Lehrstellensuche nicht nur für einen bestimmten Lehrberuf, sondern auch für einen Lehrbetrieb entscheiden. Wie wichtig ist es, einen guten Lehrbetrieb zu finden, und was macht einen solchen aus? Der vorliegende Beitrag erklärt, wie verschiedene Aspekte der Ausbildungsqualität in Lehrbetrieben mit einem erfolgreichen Ausbildungsabschluss zusammenhängen. Zwei Faktoren sind besonders wichtig: Wenn die Lernenden die Möglichkeit haben, eigene Lösungen zu finden; und wenn man ihnen vielfältige Aufgabenstellungen zumutet. Kombiniert würden die beiden Faktoren die Zahl der Ausbildungsmisserfolge um 15 Prozent senken.

Studie des Swiss Leading House VPET-ECON

Schulische und duale Berufsbildung: Vorteile auf beiden Seiten

Wer eine schulische berufliche Grundbildung absolviert, wird mit höherer Wahrscheinlichkeit eine Hochschulbildung aufnehmen als Personen aus einer dualen Lehre (mit gleichem Lehrplan und Abschluss). Eine Erklärung dafür ist, dass die Zahl der Personen mit Berufsmaturität bei schulischer Grundbildung grösser ist als in dualen Settings. Dies ist das Ergebnis einer Untersuchung im Rahmen des Swiss Leading House VPET-ECON. Umgekehrt zeigt die Analyse, dass die duale Berufsausbildung effektiver ist, wenn es darum geht, eine erste Beschäftigung zu finden. So sind Personen, die eine schulbasierte berufliche Grundbildung absolvierten, nach Abschluss der Berufsausbildung öfters NEET (weder in Ausbildung noch in einer Anstellung). Dies ist insbesondere in Berufen mit vergleichsweise hohen Arbeitslosenquoten, für Männer und für eher unmotivierte Personen der Fall. Gerade bei Letzteren zeige sich, dass die duale Berufsbildung besonders effektiv bei der Entwicklung nichtkognitiver Fähigkeiten sei, so die Interpretation von Studienautor Samuel Lüthi (Universität Bern).

Mehr lesen (Working Paper 227, in Englisch)

Berufsbildung als Teil der schweizerischen Entwicklungspolitik

Die Prioritäten sollten überdacht werden

Markus Maurer

Die offizielle Entwicklungszusammenarbeit der Schweiz finanziert eine Vielzahl von berufsbildenden Programmen in Partnerländern. Viele dieser Projekte richten sich möglichst an die ärmsten Teile der Bevölkerung – und oft orientieren sich am Modell der dualen Lehre. Diese Strategie sollte aber überdacht werden, zu oft geht sie an der Realität des Arbeitsmarkts vorbei. Im vorliegenden Beitrag wird eine alternative Strategie skizziert, die den Fokus auf Aus- und Weiterbildungen auf höheren Qualifikationsstufen legt – und die Notwendigkeit einer soliden Grundschulbildung anerkennt.

Projekt «Comeback» der Berner Fachhochschule

Wie gelingt der Wiedereinstieg in den Pflegeberuf?

Iris Lipp & Sabine Hahn

In der Pflege fehlt immer mehr Personal: Bis 2029 werden rund 15’900 zusätzliche Pflegefachpersonen der Tertiärstufe über alle Versorgungsbereiche benötigt. Frauen, die zur Familiengründung aus dem Beruf ausgestiegen sind, bilden einen wichtigen Fachkräftepool. Das Projekt «Comeback» hat die Bedingungen für einen gelingenden Wiedereinstieg untersucht. Dafür wurden zunächst 14 Wiedereinsteigerinnen mündlich und dann weitere 147 Wiedereinsteigerinnen und Wiedereinsteiger via Fragebogen befragt. Zentral für den Berufsverbleib nach dem Wiedereinstieg sind die Freude an der Zusammenarbeit mit den Patientinnen und Patienten und die Freude am Pflegeberuf. Schlechte Arbeitsbedingungen oder Missstimmung im Team gefährden den Verbleib.

OBS-EHB-Studie

Nachhaltige Fachkräftesicherung: Lehrstellenförderung in Zeiten demografischer Expansion

Belinda Aeschlimann, Lukas Graf, Jörg Neumann, Filippo Pusterla & Jürg Schweri

Der in vielen Kantonen der Schweiz prognostizierte Anstieg der Abgängerinnen und Abgänger der Sekundarstufe I wirft die Frage auf, ob künftig ausreichend Lehrstellen angeboten werden. Am Beispiel des Kantons Zürich werden in diesem Beitrag Handlungsfelder zur Lehrstellenförderung für unterschiedliche Akteure in der dualen Berufsbildung aufgezeigt. Dabei wird auf die grosse Chance hingewiesen, mehr Berufslernende zu gewinnen, insbesondere in Berufen mit Fachkräftemangel.   

Studie des Swiss Leading House VPET-ECON

Virtuelle Berufsmessen sind sinnvoller als Präsenzmessen

Eine Studie des Swiss Leading House VPET-ECON (Daniel Goller, Chiara Graf and Stefan C. Wolter) untersucht erstmals, wie nützlich Berufsmessen sind. Sie zeigt überraschend, dass Präsenzmessen entgegen ihrer Zielsetzung den Suchradius der Jugendlichen für verschiedene Berufe eher verengen als erweitern; virtuelle Messen, wie sie während der Pandemie entwickelt wurden, tun das nicht. Ebenso steigern virtuelle Messen die Intensität der Suche nach freien Stellen stärker als Präsenzmessen. Virtuelle Messen sind günstiger und können ohne geografische Einschränkungen angeboten werden. Das eröffne die Möglichkeit, den Prozess der Berufssuche für junge Menschen zu verbessern, so die Studie.

Mehr lesen (Working Paper 224, in englischer Sprache)

«Trend im Fokus»-Berichts der EHB

Lernende brauchen im Schnitt 39 Minuten, um zu ihrem Lehrbetrieb zu kommen

Wer eine Lehre absolviert, fährt im Durchschnitt 39 Minuten zum Betrieb (Hinweg) und 46 Minuten in die Berufsfachschule. 85% (77%) der Lernenden benötigen weniger als 60 Minuten für den Weg in den Betrieb (zur Schule). Dies sind Ergebnisse einer eines neuen «Trend im Fokus»-Berichts der EHB («Mobilitätsmuster von Lernenden in der dualen beruflichen Grundbildung»). Diese Werte liegen höher als bei der übrigen Erwerbsbevölkerung. Der primäre Grund dafür ist die Wahl des Verkehrsmittels, so die Studie, da viele Strecken innerhalb der Schweiz mit dem öV mehr Zeit benötigen als mit dem Auto. Gemäss Daten des Bundesamtes für Statistik geben 72% der befragten Lernenden an, mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum Ausbildungsort zu reisen, weitere 12% gehen zu Fuss oder mit dem Velo.

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Studie BIBB, EHB, LMU München und Universität Bern

Erhöhte Einstellungskosten steigern die Bereitschaft, Lernende auszubilden

Bei der Ermittlung von Kosten und Nutzen der beruflichen Grundbildung spielt auch die Frage eine Rolle, in welchem Umfang diese dazu beiträgt, Einstellungskosten von gelernten Fachkräften zu vermeiden. Dieser Frage geht eine kürzlich als Leading House Working Paper publizierte Studie nach (Manuel Aepli, Samuel Mühlemann, Harald Pfeifer, Jürg Schweri, Felix Wenzelmann, Stefan C. Wolter). Untersucht wird die Auswirkung erhöhter Einstellungskosten aufgrund angespannter lokaler Arbeitsmärkte auf die Zahl der Ausbildungsverträge von deutschen und schweizerischen Unternehmen. Basierend auf einer Reihe von Unternehmensbefragungen zeigt sich, dass die Anzahl der abgeschlossenen Ausbildungsverträge in Schweizer Betrieben elastisch auf die Einstellungskosten für Fachkräfte reagiert: Eine Erhöhung der Einstellungskosten um 1% führt zu einem Anstieg der Ausbildungsverhältnisse um 1.4%, was als ein signifikanter ökonomischer Effekt gewertet werden kann. In Deutschland ist dieser Zusammenhang deutlich weniger ausgeprägt.

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Studie im Rahmen der Standardisierten Abschlussklassenbefragung (SAB)

Wie schätzen Jugendliche ihre überfachlichen Kompetenzen ein?

Jugendliche der Allgemein- und der Berufsbildung sprechen sich am Ende ihrer Ausbildung relativ hohe überfachliche Kompetenzen zu; das wirkt sich positiv auf die Wahrnehmung aus, wie gut sie sich auf die berufliche Zukunft bzw. das Studium vorbereitet fühlen. Insbesondere die Selbstkompetenzen scheinen eine bedeutende Wirkung auf die berufliche Zukunft bzw. das Studium zu erzielen. Dies zeigt eine Studie im Rahmen der Standardisierten Abschlussklassenbefragung (SAB). Überraschend ist, so die Autorinnen der Studie (Seraina Leumann und Simone Ambord, beide ZEM CES), dass die Lernenden der Allgemeinbildung ihre überfachlichen Kompetenzen höher einschätzen als die Lernenden der Berufsbildung. Da es sich um Selbsteinschätzungen der Lernenden handelt, fehlen allerdings objektive Messwerte.

Mehr lesen (>Wissenschaftliche Artikel)

Zweiter Anlass aus der «Themenreihe Berufsbildung» an der PH Zürich

Handlungskompetenzorientierung in der Höheren Berufsbildung

René Schneebeli

Die aktuelle Diskussion über die Handlungskompetenzorientierung (HKO) konzentriert sich bisher oft auf die berufliche Grundbildung. Dabei wird gerne vergessen, dass auch die abnehmenden Schulen der Höheren Berufsbildung diesem Paradigma unterliegen. An der zweiten Veranstaltung der «Themenreihe Berufsbildung» an der Pädagogischen Hochschule in Zürich wurde auf diese vernachlässigte Perspektive eingegangen. Eine Feststellung: Qualifizierte Dozierende der Höheren Berufsbildung zeichnen sich primär durch ihre fachliche und praxisnahe Expertise aus. Pädagogische Themen haben oft einen schweren Stand.

Discrete-Choice-Experiment der Universität Bern

Der Lohn darf sinken, wenn dies das Automatisierungsrisiko reduziert

Es ist beunruhigend, in einem Beruf zu arbeiten, der automatisiert werden könnte. Viele Menschen sind darum bereit, weniger Lohn zu erhalten, wenn dafür das Automatisierungsrisiko geringer ist. Dies zeigt eine Studie von Maria A. Cattaneo (SKBF), Christian Gschwendt und Stefan C. Wolter (beide Universität Bern). Die Studie quantifiziert diesen Wert auf Basis eines Discrete-Choice-Experiments mit fast 6’000 Teilnehmenden; demzufolge sind die Befragten bereit, eine Gehaltskürzung in Höhe von fast 20 Prozent des mittleren Jahresbruttolohns in Kauf zu nehmen, um in einem Beruf zu arbeiten, der ein um 10 Prozentpunkte geringeres Automatisierungsrisiko aufweist. Die Aussage bezieht sich auf Jobs mit einem Automatisierungsrisiko von 30 bis 60 Prozent, wobei gemäss einschlägiger Schätzungen die grosse Mehrheit der Schweizer Jobs in dieser Spanne anzusiedeln sind. Männer, jüngere Menschen, Personen mit höherem Bildungsniveau und Personen mit höherer Risikotoleranz zeigen eine geringere Zahlungsbereitschaft.

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Warum Jugendliche keinen nachobligatorischen Bildungsabschluss erreichen

Elterliche Zuwendung schützt vor Dropout

Jan Hofmann, Markus P. Neuenschwander & Lukas Ramseier

Eltern, die sich ihren Kindern nicht genügend zuwenden, gefährden deren Bildungserfolg. Dies zeigt die vorliegende Studie, die nach Erklärungen suchte, warum gewisse Jugendliche nach der obligatorischen Schule keinen Berufsbildungsabschluss erreichen. Die Studie zeigt auch, dass eine vorzeitige Lehrvertragsauflösung mit mehr Risiken verbunden ist als das Scheitern bei Lehrabschluss. Demgegenüber bannt es nicht die Gefahr, dass sie ohne nachobligatorischen Bildungsabschluss bleiben, wenn Kinder in der 5. Klasse (gemäss Harmos 7. Klasse) an ihre Wirksamkeit glauben. Denn eine hohe Selbstwirksamkeitserwartung führt nicht dazu, dass sie sich mehr anstrengen.

Lerninstrumente für die Aus- und Weiterbildung von Pflegefachpersonen

Digitale Kompetenzen werden auch in der Pflege immer wichtiger

Andrea Carla Volpe, Patrizia Salzmann, Francesca Amenduni, Kezia Löffel & Geneviève Blanc

Im Projekt Digi-Care wurden in enger Zusammenarbeit mit Praxispartnerinnen und -partnern Lerninstrumente entwickelt, die in der Aus- und Weiterbildung von Pflegefachpersonen eingesetzt werden sollen. Diese dienen der Weiterentwicklung digitaler Kompetenzen bei der Weitergabe und Dokumentation klinischer Patienteninformationen in der Pflege. Die Entwicklung der Lerninstrumente basiert auf einem arbeitsanalytischen Ansatz ausgehend von einer ethnographischen Studie. Diese beinhaltete Beobachtungen und Datenerhebungen vor Ort in Spitälern sowie die Analyse realer Situationen der Weitergabe klinischer Informationen mit digitalen Hilfsmitteln in der Pflege. Der vorliegende Artikel stellt die Lerninstrumente vor und beschreibt, wie sie entwickelt wurden.

Policy Brief des Leading House VPET-ECON

Berufliche Spezialisierung und Arbeitsmarktwandel

Das Leading House VPET-ECON hat in den letzten Jahren diverse Forschungen zur Spezialisierung von Berufen und ihren Auswirkungen bei wirtschaftlichen Veränderungen publiziert. Nun liegt eine Synthese dieser Arbeiten in Form eines Policy Briefs (Nummer 2/2024) vor. Demnach treffe der Arbeitsmarktwandel Arbeitskräfte in spezialisierten Berufen nicht per se härter als jene in allgemeineren Berufen. Die Behauptung, dass allgemeinere Berufsbilder sich besser auf einen sich ändernden Arbeitsmarkt anpassen könnten, halte deshalb einer empirischen Untersuchung nicht stand. Vielmehr brauche es sowohl spezialisierte als auch allgemeinere Berufsbilder; diese wiesen unterschiedliche Risiko-Rendite-Profile auf, die es begünstigen, dass sich Arbeitskräfte bei der Berufswahl für ein passendes Profil entscheiden können.

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