Emotionen im Unterricht sind keine Nebensache, sondern ein integraler Bestandteil des Berufslebens von Lehrerinnen und Lehrern. Um richtig mit ihnen umzugehen, braucht es Empathie – die Fähigkeit, die eigenen Emotionen und die anderer Menschen wahrzunehmen und zu verstehen. Eine im Tessin unter mehr als zweihundert Lehrkräften der Sekundarstufe II durchgeführte Studie zeigt, dass Empathie eine entscheidende Rolle für das persönliche Wohlbefinden, die wahrgenommene Effektivität und den Unterrichtsstil spielt. Empathie ist jedoch kein eindeutiges Phänomen: Sie kann hochwertige pädagogische Praktiken fördern oder, wenn sie schlecht gehandhabt wird, das Risiko eines Burnouts erhöhen. Die Reflexion darüber, welche Emotionen aufkommen, wie sie erlebt werden und wie sie funktional reguliert werden können, ist heute eine zentrale Herausforderung für die Pädagogik.